Skandinavische Städte

Freitag, 2. November 2007

GÖTEBORG

Ja, tatsächlich, da war ich auch schon. :-)

Göteborg ist ebenfalls eine schöne Stadt, kleiner als Stockholm und sie hat auch nicht ganz so viel zu bieten, aber, eine schöne Stadt.
Ich bin, zusammen mit Irene, am frühen Samstagmorgen nach Göteborg gestartet. Nur einen Tag davor ist Chris abgereist und ich war schon recht froh, eine so gute Ablenkung wie eine Städtereise gefunden zu haben. Außerdem eine Premiere: Meine erste Autofahrt in Schweden, zwar mit einem alten deutschen Opel, aber immerhin.
Nach einer sehr angenehmen Fahrt an der gesamten Ostküste des Vänern entlang, haben wir uns in Göteborg erstmal einen Stellplatz für's Auto gesucht, am besten kostenlos in einem netten Wohngebiet. Nach einigem Suchen haben wir dann einen Platz unter einem Baum gefudnen, umgeben von typischen schwedischen Mittelklassehäusern. Von dort sind wir dann losgezogen:

1. Station: Touristbüro. Sehr nett. Haben uns dort die Göteborg-Card gekauft und tatsächlich auch noch eine Menge Rabattgutscheine für ein Rieseneinkaufszentrum bekommen. Herrlich. Konnten wir natürlich nicht nutzen. Aber mal sehen, vielleicht verschlägt mich das Schicksal in den nächsten Wochen nochmal nach Göteborg.
2. Station: Fahrt mit einem Sight-Seeing-Boat. Das war spannend, nicht nur eine nette Alternative zum Bus, sondern auch spannend. Die Göteborger Kanäle werden nämlich von einigen Brücken überquert, und wenn man schon bei den ersten drei die Befürchtung hatte, man stoße sich gleich den Kopf, wurde die vierte zur Mutprobe: "Bitte setzen Sie sich jetzt auf den Boden! Die folgende Brücke ist sehr niedrig und wird die 'Köpfer-Brücke' genannt." Ahja, danke. Wir haben es überlebt. Danach folgte noch eine kleine Fahrt durch den Göteborger Hafen, der wirklich beeindruckend ist, wir konnten sogar einen Blick auf eine 'schwimmende Werft' werf(t)en, haha.
3. Station: Universeum. Ein riesiges Gebäude, in dem sich ein Regenwald befindet. Mit freifliegenden Vögeln, Affen, die herumspringen und tropischen Klima. Wow. Im Universeum befindet sich außerdem noch das beeindruckenste Aquarium in dem ich je war. Man konnte, dank eines Tunnels, das Aquarium durchqueren, es gab große Haie und sogar eine Mamahai mit Babyhai. Es war wirklich beeindruckend. Wenn man in Göteborg ist, sollte man das auf jeden Fall mitnehmen.
4. Station: Kino. Ich habe in einem schwedischen Kino einen schwedischen Film gesehen. Nachdem wir beim Kartenkauf auf Schwedisch grandios gescheitert sind, wollte uns der Kassierer mit einem freundlichen "You know, the movie is in Swedish!" die Karten schon wieder aus der Hand reißen. Letztendlich haben wir es doch in den Film geschafft 'Du Levande', schwedischer Oscar-Beitrag, basierend auf einem Zitat von Goethe: Freue dich also, Lebendger, der lieberwärmeten Stätte, Ehe den fliehenden Fuß schauerlich Lethe dir netzt. Unser Glück: Es war ein s.g. Kulturfilm ,ein intelligenter Film, kein Mainstream. Es wurde als recht wenig gesprochen und die Sätze waren meistens kurz und einfach. Und nach dem zehnten Mal "Ingen förstår mig.", hatte sogar ich es kapiert: "Keiner versteht mich."

- Nacht -

5. Station: Bootsfahrt in die Göteborger Schären. Nachdem ich ja so restlos begeistert vom Stockholmer Skärgården war, konnte Göteborg fast nur noch verlieren. Tatsächlich unterscheiden sich die Schären grundsätzlich voneinander. Während es unzählige kleine Stockholmer Schären gibt, die alle sehr dünn bis gar nicht besiedelt sind, sind die Inseln vor Göteborg wesentlich größer und alle besiedelt. Daher ist der Fährbetrieb auch sehr regelmäßig und preiswert. Was uns nicht davon abgehalten hat, die letzte Fähre vor der Mittagspause zu verpassen und zwei Stunden auf einer dieser Inseln festzusitzen, an einem Sonntag. Die einzige Möglichkeit der Beschäftigung bestand aus einem Kirchgang. Mit einer ostdeutschen Atheistin nicht gut zu machen. ;-) Zweiter Unterschied: Die Inseln in Stockholm sind alle bewachsen und einladend. In Göteborg hingegen ist kaum eine Insel mit Vegetation höher als zwei Meter gesegnet. Man befindet sich in einer schroffen Felsenlandschaft, nicht in der grünen Seele einer Großstadt.
6. Station: Kunstmuseum. Naja, nicht so meins. Die 'Alte Pinakothek' in München hat mir damals sämtliches Interesse an der Kunst geraubt.

Insgesamt kann ich nur nochmal meine ersten Sätze wiederholen: Göteborg ist einen Besuch wert. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, wäre Stockholm eindeutig meine erste Wahl.

Die Rückfahrt war übrigens klasse: Mit dem Hörbuch 'Ein Mann und ein Fjord' von Hape Kerkeling und der Sonne im Rücken (toller toller Sonnenuntergang) lässt sich die längste Autofahrt ertragen...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

STOCKHOLM II

Freitag, 21. September

Unser ultimativer Besichtigungstag! Da wir mit Stadtplan und Liste der Museen, die wir mit der s.g. Stockholm-Card besichtigen können, alles am Abend vorher geplant hatten, gestaltete der Tag sich relativ stressfrei, obwohl wir wirklich viel gesehen haben.

Hier ein kurzer Einblick in unseren Tag:
Historisches Museum: Hier waren wir relativ schnell durch, war halt ein historisches Museum. Das heißt nicht, dass es uninteressant war, wir haben vor allem etwas über die Wikinger und Birka, die erste schwedische Stadt, gelernt. Der Rest der schwedischen Geschichte ist zwar auch interessant, aber dafür waren wir in dem falschen Museum. Der Schwerpunkt lag ganz klar auf der frühen Geschichte und einem seltsamen Rollenspiel über Südamerika. Wie das allerdings zum Museum passte, keinen Plan.

Vasa-Museet: WOW! Das Vasa-Museet ist ein absolutes Muss für jeden Stockholm-Besucher! Die Vasa ist ein riesiges Segelschiff aus dem 17. Jahrhundert, dass auf seiner Jungfernfahrt gesunken ist. 1961 wurde es in den Schären vor Stockholm entdeckt und über Jahre hinweg geborgen. Und zwar vollständig. Bis auf die vormals etwas knalligen Farben und einige Masten ist dieses Schiff noch komplett und theoretisch fahrtüchtig. Das es das praktisch nicht ist, hat es allerdings schon vor einigen Jahrhunderten bewiesen. Das Museum ist echt einen Besuch wert. Nicht nur, dass dort ein Schiff steht, auf dem sich Jack Sparrow durchaus wohl gefühlt hätte, nein, man lernt auch einiges. Christoph wäre zum Beispiel kein guter Matrose gewesen, ich aber schon. :-)

Stockholmer Aquarium: Mit Katzenhaien und anderen bunten Fischen. Und einem Regenwald-Raum. Der war zwar nur sehr klein, aber Tag und Nacht werden simuliert. Was sehr spannend sein kann, wenn man, wie wir, bei Nacht Treppen hochstolpert und plötzlich im Stockdusteren steht. Wir hatten keinen Plan, wo wir sind und wenn wir einen Schritt nach vorne gemacht haben, sind wir entweder in eine Pfütze getreten oder hatten irgendetwas Pflanzliches im Gesicht. Das erschreckt doch sehr, wenn man nichts, wirklich nichts, sieht. Naja, ihr kennt mich, ich war dabei nicht wirklich leise, manche würden es kreischen nennen. Als das Licht dann anging sahen wir, dass wir durchaus nicht alleine waren...

Skansen Aquarium: Hier sind wir nur rein, weil es mit der Stockholm-Card umsonst war. Zum Glück. Wir sind durch einen Käfig mit kleinen Affen gegangen, die um uns rumgesprungen sind und haben die Menschen vor dem Käfig beobachten können. Wir haben viele Paviane gesehen, kleine Wühlmäuse und Timon himself, leider ohne Pumbaa. Hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Skansen: Skansen ist ein wirklich großes Freilichtmuseum mit integrierten Zoo. Überall stehen typische schwedische Häuser, auch lappische, auch historische und man kann jedes besichtigen, wenn man Glück hat, ist auch jemand dort, der einem erklärt, wo genau man jetzt gelandet ist und was die Besonderheiten waren. Wir waren aber 1. mehr an dem Zooteil interessiert und 2. waren die meisten Häuser geschlossen, keine Ahnung warum. Im Zoo kann man Wölfe, Bären und natürlich Elche sehen. Ein Elchhirsch (oder Schaufler), zwei Mutterkühe und drei kleine Elche, einer davon ein ganz kleiner Mini-Elch. Hihi. Wir konnten sie sogar anfassen und da ich in den mittlerweile zwei Monaten, die ich hier war, noch keinen in freier Natur gesehen habe, bin ich doch recht froh, dass ich wenigstens dort welche gesehen habe.

Naturhistorisches Museum: Wieder Tiere, ja. Diesmal aber die ausgestopften. Außerdem noch einiges interessante über den Klimaschutz gelernt, und Dinosaurierskelette gesehen. Leider ist das Museum hauptsächlich auf schwedische Besucher ausgelegt, so dass wir die ganzen Lernspiele nicht ausprobieren konnten. Wenn das möglich gewesen wäre, dann wäre das wirklich ein super Museumsbesuch gewesen.

Kaknas-Turm: Zum Abschluss, schon im Dunkeln, sind wir zum Fernsehturm Stockholms gefahren und haben uns aus 155m-Höhe die glitzernde Stadt, im Speziellen den Hafen, angesehen. Für Christoph wars ganz toll, da er sich frei bis zur Brüstung bewegen konnte. Ich dagegen hatte soviel Schiss, dass ich mich panisch an die Wand gedrückt habe und froh war, als wir wieder runterfahren konnten. Naja, Pech gehabt.

Ich kann's immer nur wiederholen: Stockholm ist die schönste Stadt, in der ich je war. Absolut einen Besuch wert! Schaut euch's selber an!

PS: Auf meinem Webalbum findet ihr noch mehr Fotos von unserem Stockholmtrip. :-)

Dienstag, 9. Oktober 2007

STOCKHOLM I

Stockholm - die Hauptstadt Skandinaviens
So sagt es die offizielle Homepage Stockholms sowie sämtliche von der Stadt herausgegebenen Touristenführer. Hört sich sehr überheblich an, wenn man jedoch einige Tage dort verbracht hat, merkt man: Das stimmt! Stockholm ist super. Oslo ist ein Knaller, keine Frage, aber Stockholm ist bissl größer und hat einen Tick mehr zu bieten. Unter anderem natürlich, zwischen dem 20. und 22. September 2007: Christoph Niesen. Das ist mal ganz klar ein großes Plus. ;-)

Dpnnerstag, 20. September
Sowohl Christoph als auch ich machten uns schon frühmorgens auf den Weg nach Stockholm, er aus Igel, ich aus Karlstad. Eigentlich war geplant, dass ich noch meinen Schwedisch-Kurs besuche, aber, tja, böses Mädchen, ich bin einfach nicht hin, einen Bus früher gefahren und war noch vor Christoph in Stockholm. Das war eine etwas seltsame Situation, weil das eine kleine Überraschung sein sollte, ich aber nicht genau wusste, in welchem Bus er sitzt. Und, ungelogen: In der halben Stunde, in der ich auf ihn wartete, kamen etwa zehn Flygbussarna an und vor jedem stand ich erwartungsvoll und strahlend und dann: dede (hier ein Gruß an Micha Feiten), kein Chrisi! Endlich war er dann aber doch da, hab mich gefreut wie Bolle, juhu! Vier Wochen können länger sein, als man denkt!
Unser Weg führte uns dann ziemlich direkt zum Hotel, Sachen abladen. Danach ging's dann in die Stadt, erstmal ein bisschen die Gegend erkunden. Unter anderem gingen wir in die Stockholmer Altstadt Gamla Stan, schauten uns da die Gässchen an und tranken Kakao. Gamla Stan ist echt schön und gemütlich, von der Hauptstraße zweigen manchem Gassen ab, da passen keine zwei Menschen nebeneinander durch. Auf dem Weg dorthin kann man sich außerdem noch das Kungliga Slottet und Riksdagshuset an. Vor ersterem steht die ganze Zeit ein einsamer Soldat und patrolliert, sobald man sich dem Eingang nähert. Während der ganzen Zeit zeigte sich das schwedische Wetter von seiner typischsten Seite: Man hat jede Minute die ersten Regentropfen erwartet, aber dann brach sich immer wieder die Sonne den Weg durch die Wolken.

Stockholm ist schön, sogar bei Wolken und bissl Regen!

Sonntag, 16. September 2007

OSLO

Der 15. September, an sich ja schon mal ein sehr schöner Tag. :-)

Gestern hat es mich nach Oslo verschlagen, jeder hat gelacht: "Oslo, an einem Tag? Das lohnt doch gar nicht!" Ha, wir waren sogar nur elf Stunden da und es war trotzdem toll! Nicht nur ein bisschen, sondern sehr!
Oslo ist, und das meine ich ernst, die tollste Stadt, in der ich je war! Alles ist grün, alles ist freundlich und nett und es gibt viel zu sehen.

Wir haben uns die mittelalterliche Festung Akershus angesehen, inmitten Oslos gelegen, mit patroullierenden Soldaten und einem fantastischen Blick auf den Hafen und das Osloer Fjord.
Wir sind Boot gefahren und durch das Nobelviertel spaziert, wir haben eine Stavkirke gesehen, eine Holzkirche aus Zeiten der Christianisierung Norwegens.
Wir waren am Holmenkollen, der Skischanze in Oslo, die man schon vom Tal aus sehen kann und die schon in die Kategorie "beeindruckend" fällt. Wir sind mit einem, überteuerten, Skisimulator gefahren und haben gequiekt vor Spaß.
Wir sind durch den Vigelandsparken spaziert und haben die Skulpturen dort nachgestellt. Wir haben Det Kongelige Slott gesehen und Mette und Hakoon waren sogar daheim, auf die konnten wir aber leider keinen Blick werfen.
Wir konnten an der Osloer Universität und dem Norwegischen Parlament vorbeischlendern und die Altstadt erkunden.
Wir haben das hässlichste Rathaus der Welt gesehen, in dem aber (ich weiß leider immer noch nicht genau warum) jedes Jahr am 10. Dezember der Friedensnobelpreis verliehen wird.

Es ist wirklich eine Menge, die ich an diesem Tag erlebt und gesehen habe und das ist nur möglich, weil Oslo wirklich nicht so groß ist und alles bequem mit Bus und Bahn und Boot zu erreichen ist.

Was zu Oslo (und Norwegen) sonst noch zu sagen ist:
  • teuer: Einen Chickenburger bei McDonalds bekommt man für günstige 34 NOK, das sind etwa 4,44 Euro. Also schön Brote daheim schmieren oder die Kreditkarte mitnehmen ;-)
  • freundlich: Menschen kamen auf uns zu, um uns beim Fotografieren behilflich zu sein oder wenn wir mal wieder hilflos mit der Stadtkarte rumhantierten.
  • klein: Mit nur etwa 550 000 Einwohner ist Oslo nicht gerade eine der größten Hauptstädte der Welt. Dafür aber reich, reich, reich (nach Luxemburg das weltweit höchste BIP pro Kopf).
  • nicht-EU: Es gibt hier tatsächlich noch Grenzkontrollen. Wir wurden angehalten und die Schweden und Norweger in unserem Alter mussten den Inhalt ihrer Taschen und Rucksäcken vor dem Grenzbeamten ausbreiten. Ungewohnt.
Wie schon gesagt, Oslo ist auf jeden Fall eine Reise wert und man sollte sich diese Stadt mal gönnen. Aber am besten nur für einen Tag, ist sonst viel zu teuer!

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solstrale - 20. Dez, 10:18
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