Lappland, Part III

Samstag, 01. Dezember 2007

Ja, juhu,die Freude ist riesig, als wir morgens aufwachen! Es ist Dezember, quasi Weihnachtszeit. Megan macht zur Feier des Tages erstmal ihren IPod mit den Christmas-Songs an. Und singt lautstark mit. Sehr gut.
Wir sind die ersten, die im Lager wach sind. Vor der Tür haben wir unser Frühstück gelagert und bereiten das jetzt liebevoll zu. Schnee ist auch hier wieder sehr praktisch. Damit kochen wir unsern Tee und Kaffee und können danach damit astrein abspülen. Gute Sache.
Danach werden wir aktiv! Doreen, Tanja und ich begeben uns erstmal auf eine kleine Fotosession an den Rautas und als wir zurückkommen hat Stine schon die Langlaufski für uns bereit gelegt. Mit viel Mühen quetschen wir uns in die entsprechenden Schuhe um dann festzustellen: Diese Schuhe können nicht mit diesen Skiern getragen werden. Wir versuchen das natürlich trotzdem und nachdem wir für 100m eine halbe Ewigkeit gebraucht haben, wechseln wir solange die Skier untereinander bis alle ohne ständiges Fallen vorankommen, wenigstens ein bisschen. Megan fällt trotzdem und wir hören ein Knirschen. Erst wundern, dann realisieren: Ach verdammt, wir sind wieder auf dem Torne. Das war Eis. Der Rückweg dauert nur etwa halb so lang. Im Lager angekommen können wir es natürlich nicht lassen, doofe Fotos zu machen. Haha, hatten wir einen Spaß! Achja, und natürlich muss ich noch ein bisschen stolz sein: Ich bin die Einzige, die nicht hingefallen ist! :-)
Danach, was fehlt natürlich: Schlittenfahren! Hier gibt es leider keine klassischen Holzschlitten, sondern nur die roten Plastikdinger für unter den Hintern. Funktioniert prima und ist super! Leider ist der Hang weder sehr steil noch lang, aber immerhin: Wir fahren Schlitten.
So verbringen wir also den ganzen Tag mit Winter-Aktivitäten. Ski, Schlitten und zum Schluss Spazieren. Sehr schön. Irgendwann beginnt es aber zu dämmern, wir bekommen ein letztes Mal lecker Rentier und machen uns dann auch schon wieder zur Flussmündung auf. Wir überqueren sie diesmal in der schon relativ weit fortgeschrittenen Dämmerung und beim Aussteigen muss es natürlich passieren. Aus mir unerfindlichen Gründen steht der Boden des Bootes voll Wasser. Der Boden ist aber nicht der Teil, der aufgeblasen ist, es ist lediglich eine Plane. Ich bin eine der letzten, die aussteigt und als die beiden vor mir, gemeinsam über den Rand des Bootes an Land klettern, ja, was passiert dann?? Das ganze Wasser läuft auf meinen armen linken Fuß zu und der wird richtig nass. Nicht so ein bisschen feucht, nein, der Schuh ist einfach komplett durchnässt, meine Socken natürlich auch und nach wenigen Minuten habe ich das Gefühl, ich werde ohne Fuß nach Karlstad zurückkehren. Es ist wirklich sooo kalt. Wow.
Die Hundeschlittenfahrt zurück findet dann in kompletter Dunkelheit statt. Und ich darf auch mal lenken, oder bremsen, nennt es, wie ihr wollt, ich stehe hinten auf dem Schlitten und muss darauf achten, dass nichts schiefgeht. Yay! Das ist super! Es ist wirklich sehr dunkel und ich habe etwas Mühe, die Hunde ordentlich zu erkennen, es funktioniert trotzdem. Danach wechseln wir wieder und Tanja, Doreen und ich finden uns auf dem Anhänger eines Schneemobils wieder. Nicht so toll. Es ist mittlerweile nämlich saukalt und der Fahrtwind trägt nicht unbedingt zu unserem Wohlbefinden bei. Und wir fahren eine ganze Zeit lang (gefühlte 2 Stunden). Mir ist ziemlich kalt, aber mein Fuß, ja, der scheint gleich abzufallen. So bin ich schon froh, als wir endlich wieder den Ausgangspunkt erreichen und ich schnell in Hendriks Wohnwagen-Ding stürzen kann, um meine Schuhe zu wechseln. Puh. Zum Glück. Der Fuß ist noch nicht schwarz.

~~~

Wir werden dann zurück nach Kiruna gebracht und dort wartet die nächste Überraschung auf uns: Stine hat uns ein SUPER Hotelzimmer gebucht. Das wahrscheinlich beste, in dem ich bisher geschlafen habe. Wir haben ein großes Doppelbett, zwei Etagenbetten und ein zusätzliches Klappbett, einen Fernseher mit DVD- und Videorecorder, Süßigkeiten, Heizung und fließend Wasser. Und dann betreten wir das Bad, den Höhepunkt des Zimmers: Ausgestattet mit einer Komfort-und-Massage-Dusche! Man kann hundert verschiedene Düsen und Arten von Wasserdruck einstellen. Man kann sich aber auch einfach nur reinsetzen (auf den Sitz), Radio hören und mit der Lichtanlage spielen. Haha. Ist mein Ernst. Das war genau das, was wir nach zwei Tagen im Schnee waschen gebraucht haben. Jede von uns duscht ausführlich und wir gehen danach gemütlich essen. Danach kaufen wir uns ne Menge Schokolade und legen uns vor den Fernseher. Von dem Film ('Troy') bekommen wir herzlich wenig mit, den erst müssen wir viel lachen um dann um 23 Uhr zu fünft schlafend in dem Doppelbett zu liegen. Wir verteilen uns nach einer Zeit auf die einzelnen Betten und habe einen erholsame, lange Nacht vor uns.

Nein, doch nicht. Gegen ein Uhr wache ich total verwirrt auf. Es ist ein Heidenlärm im Zimmer und alle schauen sich zunehmend verwirrt um, bis wir begreifen: Oh, Feueralarm! Ich renne wie ein aufgescheuchtes Huhn durch's Zimmer und bin mir nicht sicher, was ich tun soll. Ich schlafe noch, da kann man das nicht von mir erwarten. Stine hingegen, weiß genau, was zu tun ist: Sie klettert auf einen Tisch und versucht den Feueralarm abzustellen. Richtig so! Was auch sonst! Megan hingegen fängt an, das gesamte Notfallprogramm abzuspulen: Schuhe und Jacke an! Portmonee und Handy in der Tasche! RAUS HIER! Herrlich. Ich versuche ihr zu folgen und als ich aus dem Zimmer komme, rufe ich, auf ihr Anraten hin, die 112, Emergency, an. Mittlerweile sind sämtliche Hotelgäste an ihren Fenstern und schauen kopfschüttelnd auf uns herab. Was sind das für Spinner, die wegen ein bisschen Feueralarm gleich so dämlich in der Kälte rumrennen?? Die Frau von 112 versteht mich nicht richtig und dann hören wir auch schon die Sirenen. Die Feuerwehr ist also schon informiert.
Feuer haben wir bisher aber noch keins gesehen. Wir warten also auf die Feuerwehr, die direkt mit zwei riesigen Autos anrückt und es stellt sich heraus, dass jemand vergessen hat, eine Herdplatte auszumachen und ein Topf Feuer gefangen hat. Das aber schon längst wieder gelöscht ist. Sehr gut. Also zurück ins Zimmer und schlafen.
Lustigerweise hat jeder von uns daran gedacht, seinen Fotoappart noch schnell einzupacken, den Schlüssel hat aber keiner dabei. Der liegt drin. Und wir sind draußen. Und mir wird bewusst, dass ich die einzige bin, die keine Jeans angezogen hat, sondern immer noch in ihrer Schlafanzugshose rumrennt. Wir suchen also den Besitzer und nach einigem Warten können wir wieder in unser Zimmer und schlafen.
Jetzt liegt eine ruhige und erholsame Nacht vor uns.

Wieder ein klasse Tag! Diesmal mit Feueralarm. Was kann es besseres geben...

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